AP 3: Dosimetrie Diagnostik Herztherapie

Dosisverteilung im gesamten Körper nach Anwendung unterschiedlicher Untersuchungsverfahren auf Herzerkrankungen mit guter Prognose

Die Diagnose und Prognostizierung von Herzinsuffizienz wird durch die moderne multimodale Bildgebung unterstützt, wobei bei dieser Fragestellung die Differenzierung zwischen koronarer und Herzmuskel-Erkrankung im Vordergrund steht. Für die Patienten wird häufig wiederholt Bildgebung durchgeführt, als Goldstandard wird häufig nach wie vor die Koronarangiographie angesehen. Die Frühdiagnose der koronaren Herzerkrankung ist jedoch heute mehr und mehr durch multimodale Konzepte (CT/CTA, SPECT/CT und PET/CT) geprägt. Bei derartigen Untersuchungen werden die Patienten wie bei der Koronarangiographie zum Teil erheblichen Strahlenexpositionen ausgesetzt. Die resultierenden Organdosen sollen zur Abschätzung von Spätfolgen und der personalisierten Optimierung der Untersuchungsverfahren bestimmt werden. Insbesondere  der Vergleich der Dosisverteilungen für PET/CT- und PET-Verfahren wird für dieses Projekt von Interesse sein, da die kurzlebigen PET-Radiopharmazeutika die Untersuchungen nicht nur beschleunigen, sondern auch die Strahlenexposition verringern. Existierende (z.B. Koronarangiographie) und in der Entwicklung stehende (PET/CT oder Herz-CT) Methoden sollen hinsichtlich der Strahlenexposition und der entsprechenden diagnostischen Aussagekraft vergleichend untersucht werden.

Für Patienten, für die die Aufnahmeparameter der Herzuntersuchungen und eine dreidimensional-anatomische Darstellung (CT) vorliegen, können Dosisverteilungen für die externen Expositionen simuliert werden, eine spezifische Messung ist nicht erforderlich. Die internen Expositionen müssen über biokinetische Modellrechnungen und Aktivitätsmessungen bestimmt werden. Die Fragestellungen, die zu untersuchen sind, ergeben sich damit wie folgt: (1) Welche Dosis (Verteilung von Organdosiswerten) ist mit unterschiedlichen Untersuchungsarten von Herzerkrankungen abhängig von den Patientenparametern verbunden? (2) Wie hängt die diagnostische Aussagefähigkeit für den einzelnen Patienten von der applizierten Dosis ab?

Beteiligte Partner:
Nuklearmedizinische Klinik und Poliklinik, Technische Universität München
Abteilung für Medizinische Strahlenphysik und Diagnostik, Helmholtz Zentrum München