AP 5: Software

Öffentlich zugängliche Software zur Berechnung der Spätfolgen von Strahlenexpositionen beschränkt sich auf empirische Modellierungen relativer Krebsrisiken für gegebenes Alter bei Diagnose. Von hoher Relevanz für eine personalisierte Risikobetrachtung ist jedoch die Kenntnis nicht nur für (1) relative Risiken (Erhöhung des spontanen Risikos um eine bestimmte Prozentzahl), sondern auch für absolute Risiken (absolute Erhöhung der Erkrankungsrate), (2) Risiken für gegebenes Alter bei Diagnose, sondern auch für Lebenszeitrisiken, (3) Risiken für Krebs, sondern auch für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, (4) Risikoabschätzungen, die nur auf empirischen Modellen (basierend allein auf Epidemiologie) beruhen, sondern auch für Abschätzungen, die Modelle der Pathogenese (basierend auf Strahlenbiologie und Epidemiologie) berücksichtigen und (5) Abhängigkeiten des Risikos von Geschlecht und Alter, sondern auch von anderen individuellen Risikofaktoren. Für die Optimierung von Strahlenanwendungen in der Medizin auf Patienten mit guter Prognose ist die Kenntnis derart spezifizierter Spätrisiken eine wichtige Orientierungshilfe. Es ist das Ziel von PASSOS zwei Computerprogramme zu entwickeln. Das erste soll Abschätzungen von Spätfolgen bei bekannten Organdosen erlauben. Darauf aufbauend berechnet das zweite Programm Spätfolgen für unterschiedliche Verfahren der Therapie von Brustkrebs und der Diagnose von Herzerkrankungen. Dabei werden neben den Risikowerten auch die entsprechenden Unsicherheitsintervalle berechnet, die zur Bewertung der Risikoabschätzung hilfreich sein können.

Beteiligte Partner:
Institut für Strahlenschutz, Helmholtz Zentrum München